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Überall Diskriminierung – oder nicht?

Die im Juni frisch gekürte Ober-Diskrimierungsbeauftragte Ferda Ataman (die bislang Deutsche nur als Diskriminierer, jedoch nie als Diskriminierte wahrnehmen wollte) hat jetzt den ersten Antidiskrimierungsbericht vorgestellt.

Wie schon zu vermuten war: die Diskriminierungs-Industrie produziert ständig neue Opfer. Mehr als 80 Millionen Menschen leben in Deutschland und 5617 von ihnen haben sich mit einer Beschwerde über Diskriminierungserfahrung an die Antidiskriminierungsstelle gewandt. Im letzten Jahr gab es mit „2080 Fällen am meisten Anfragen zu rassistischer Diskriminierung (das sind 37 Prozent), die zweitmeisten (rund 1800) hatten Behinderung und chronische Krankheiten zum Thema (32 Prozent). Es folgten Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts (20 Prozent) und aufgrund des Alters (10 Prozent).“

Und dann: „Am häufigsten trete Diskriminierung im Arbeitsleben und bei Zugängen zu privaten Gütern wie zum Beispiel Mietwohnungen und Dienstleistungen auf.“

Aha. Soso. Die bösen Arbeitgeber und die bösen Vermieter. Dann also ein kleines Gedankenexperiment:

Stellen wir uns vor, wir wären Arbeitgeber und hätten einen (in Ziffern: 1) Arbeitsplatz zu vergeben. Oder wir wären Vermieter und hätten eine (in Ziffern: 1) Wohnung zu vermieten. Denn mehr können wir aktuell nicht zur Verfügung stellen, mehr ist gerade nicht drin.

Stellen wir uns vor, auf den einen Arbeitsplatz oder die eine Wohnung bewerben sich:

  • Zu möglichen Diskriminierungen hinsichtlich Herkunft (oder wie es neuerdings heißt: „Rasse“) (als kleine Randbemerkung: und wir dachten, das mit der Rasse sollte doch inzwischen erledigt sein, wer ständig auf der Rassefrage herumreitet, ist der ein Rassist?, nein, das wollen wir nicht weiter erörtern, jetzt zurück zum Thema):
    Denken wir uns, zu den Bewerbern gehören 40 Prozent Personen migrantischer Herkunft und 60 Personen mit der Herkunft von denjenigen, „die schon länger hier leben“
  • Zu möglichen Diskriminierungen hinsichtlich Geschlecht: Denken wir uns, 40 Prozent Personen würden „weiblich gelesen“ und 60 Prozent Personen „mänlich gelesen“ (das ist so eine neue Kennzeichnung dafür, wie das Umfeld und in diesem Fall unser Arbeitgeber oder unser Vermieter das Geschlecht einer Person wahrnimmt … das funktioniert unabhängig davon, wie die Person selbst sich definiert, aber da kaum jemand seine eigene geschlechtlich gefühlte Identität auf der Stirn gut sichtbar eintätowiert hat, läuft es am Ende doch darauf hinaus, wie das Umfeld die Person wahrnimmt)
  • Nun zu möglichen Diskriminierungen hinsichtlich der sexuellen Orientierung: bei einem Vorstellungsgespräch hat der Arbeitgeber in der Regel nur den Kandidaten selbst im Gespräch, insofern dürfte für einen Arbeitgeber in der Regel auch nicht klar sein, ob der Kandidat nun hetero- oder homo- oder bi- oder sonstwie sexuell ausgerichtet ist.
    Für den Vermieter liegt der Fall anders, denn zur Wohnungsbesichtigung kommen nur wenige Personen allein, die meisten Personen sind mit einer zweiten Person unterwegs … aber solange Personen nicht miteinander knutschen oder Händchen halten, ist nicht unbedingt sichtbar, ob ein Mensch, der wie ein Mann aussieht, mit der männlich aussehenden zweiten Person einen Bruder oder einen Kumpel dabei hat oder ob der zweite Mann möglicherweise der Lebensgefährte ist. Änlich bei einer Person, die eine Frau zu sein scheint: wenn sie in Begleitung einer zweiten weiblich erscheinenden Person die Wohnung besichtigt, ist nicht klar, ob die zweite Person einfach nur die beste Freundin ist oder eine feste Lebenspartnerin. Kurz und gut: Je nach Auftreten und Verhalten der Personen kann der Vermieter nicht unbedingt wissen, wie es um die sexuelle Orientierung bestellt ist.
  • Für das Gedankenexperiment fehlt noch die Diskriminierung wegen Erkrankungen oder Behinderungen, wie wäre es mit folgender Aufteilung: 95 Prozent der Personen haben keine sichtbare Behinderung, 5 Prozent haben eine sichtbare Behinderung (wie z.B. Trisomie, eine Arm-Prothese oder Rollstuhl o.ä.) … möglicherweise gibt es noch mehr Bewerber mit Behinderung, aber die ist nicht sichtbar und wer kommt schon auf die Idee, eine Person ohne sichtbare Behinderung zu fragen: „Sind Sie behindert?“ – das passiert wohl eher selten
  • Und schließlich noch die mögliche Diskriminierung wegen des Alters: Denken wir uns eine Gaußsche Normalverteilungskurve mit ein paar Jungen, ein paar Senioren und einem breiten Anteil von Personen zwischen 25 und 55 (für den Arbeitsplatz) oder zwischen 25 und 65 (für die Wohnung).

So, damit haben wir unsere 100 Kandidaten ein wenig aufgedröselt hinsichtlich Herkunft, Geschlecht, Alter und pipapo.

Stellen wir uns vor, der Arbeitgeber und auch der Vermieter entscheiden sich für einen bisexuelle Frau um die 40 mit migrantischer Herkunft. Von 100 Bewerbern hat 1 Bewerberin den Arbeitsplatz bzw die Wohnung bekommen, 99 gehen jedoch leer aus. Darunter gehen auch leer aus: der Homosexuelle deutscher Herkunft, der Behinderte migrantischer Herkunft, der jugendliche Nicht-Behinderte migrantischer Herkunft, der Heterosexuelle deutscher Herkunft usw.

Egal wie man es dreht und wendet: 1 Kandidat kommt durch und 99 Kandidaten gehen leer aus. Ist das schlimm? Oder ist das einfach nur Logik und Mathematik?

Um diese gefühlte Diskriminierung mit statistischen Zahlen auszudrücken:

  • Migranten sind in unserer gedachten Gruppe mit 40 Prozent vertreten, nun bekommt ein Mensch mit Migrationshintergrund den Job oder die Wohnung, aber die restlichen Migranten (und das sind rund 97 Prozent) gehen leer aus – aber auch 100 Prozent der Personen mit einer „Schon-länger-hier-lebenden Herkunft“ gehen leer aus!
  • Personen weiblichen Geschlechts sind ebenfalls mit 40 Prozent vertreten, hier gehen ebenso rund 97 Prozent leer aus (weil nur 1 Person aus der Teilmenge genommen wird), ebenso wie 100 Prozent der Personen männlicher Lesart
  • die Kranken und Behinderten sind in unserer gedachten Gruppe mit 5 Prozent vertreten, aber da kein Kranker und Behinderter genommen wurde, gehen diese sogar zu 100 Prozent leer aus! Wie schlimm!
  • und ebenso gehen die Jungen und die Senioren leer aus – ganz klar ein Fall von Altersdiskriminierung, ganz klar ein Fall für Ferda Ataman!

So gesehen wird es NIE möglich sein, eine Gesellschaft zu bekommen, die 100 Prozent diskriminierungsfrei ist!

Aber als Geschäftsmodell ist es unschlagbar, immer wieder Diskriminierung! Diskriminierung! zu rufen, um noch mehr AntiRassismus- und AntiDiskriminierungs-Aktivisten von den üppig fließenden Unterstützungsgeldern der Bundes- und Landes-Regierung(en) bezahlen zu können.

In diesem Sinne wird Ferda Ataman natürlich genau schauen, dass die Opferzahlen auf keinen Fall weniger werden, denn niemand wird so dumm sein, sein eigenes Amt überflüssig zu machen. Stattdessen wird die von ihr geleitete Antidiskriminierungsstelle jedes Jahr viele Opfer finden, die man in die Opferstatistik aufnehmen kann.


Um etwas zum Ende noch deutlich klarzustellen: wir möchten nicht bestreiten, dass es weit verbreitete Vorurteile gibt und dass Menschen aufgrund ihres Aussehens in Schubladen gesteckt werden. Wir würden nie behaupten, dass Deutschland ein absolut diskriminierungsfreies Land sei, aber wir möchten mit diesem Beitrag gern auf die Relationen hinweisen: denn auch Menschen mit weißer Hautfarbe und männlichen Geschlechts gehen manchmal leer aus. Während diese Rassismus-Aktivisten immer so tun, als ob alle weißen Männer in Saus und Braus leben, weil keiner von ihnen benachteiligt wäre. Das ist einfach nicht richtig.

Wir halten dieses Auseinanderdividieren der Gesellschaft in Migranten und Nicht-Migranten usw. für falsch, weil es Opferrollen festschreibt und festzementiert. Das fügt eine Gesellschaft nicht zusammen, das bringt sie auseinander. Auf diese Weise zerfällt unsere Gesellschaft in lauter Interessengruppen. Und deshalb halten wir diesen Weg für den falschen Weg.

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