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„Wald und Wild“ als klimapolitisches Ziel

Im vierten Programm der Partei “Die Grünen”, beschlossen im Jahr 2021, steht kurz und
bündig: „Zum Schutz von Arten gehört es auch, den Wildtierhandel und die Trophäenjagd
effektiv zu unterbinden.“

Steht da „illegaler Wildtierhandel“? Nein!

Mit dieser allgemeinen Aussage kann, je nach Interpretation, auch der Wildschweinbraten
gemeint sein. Mit dem Begriff „Trophäenjagd“ ist auch nicht ausdrücklich der sogenannte
„Jagdtourismus“ gemeint, den die Grünen seit Jahren verbieten wollen.

Schaut man sich in der Szene um, dann findet man beim Ökologischen Jagdverband (ÖJV)
zwar keine Definition des Begriffs „Trophäenjagd“, jedoch eine eindeutige Verknüpfung mit der
traditionellen, also der weidgerechten Jagd.

Auf der Internetseite des ÖJV Rheinland-Pfalz findet sich folgende Aussage:

„Wir Jäger schaufeln unser eigenes Grab, wenn wir die Aufgabe nicht annehmen, Wildbestände auf ein ökosystemverträgliches Maß zu reduzieren. Damit wir weiterhin das „Monopol“ auf die Regulation der Wildbestände halten, müssen wir für folgende Punkte mitsorgen:

  • Im Wald müssen sich die heimischen, standorttypischen Baumarten ohne Zaun verjüngen.
  • Die Schäden durch Sauen in der Landwirtschaft und auch in der Population selber (z. B. Schweinepest) müssen wieder ganz seltene Ereignisse werden.
  • Die Zeit für althergebrachte Trophäenjagd läuft rasant ab.“

Der ÖJV will sich mit dem Bekenntnis zu einer „zeitgemäßen Jagd“ nach dem Motto „stimmt die Jagd, stimmt der Wald“ quasi moralisch von der, wie er sie nennt, „Trophäenjagd“ absetzen.

An genau dieses Verständnis der „Trophäenjagd“ knüpft jedoch das Parteiprogramm der Grünen an.

Die Klimapolitik hält Einzug in die Jagdpolitik und das Jagdrecht – allerdings in Form einer unsachgemäßen Darstellung der weidgerechten Jagd!

Für den Laien wird in einer übertriebenen Vereinfachung der Aufgabe der Jagd dargestellt, dass alles „Althergebrachte“ quasi gegen den Klimaschutz sei. Diese Vereinfachung wird schwere Auswirkungen auf das heimische Wild haben.

Die Weidgerechtigkeit, die dem Tierwohl dient, wird komplett vom ÖJV und den Grünen ausgeblendet, indem das Gefühl vermittelt wird, das heimische Wild sei im Grunde ein Schädling für den Wald.

Echte Ursache-Wirkungs-Beschreibungen über den heutigen Zustand des Waldes sind zu komplex. Daher wird eine einfache, für jeden verständliche Geschichte beschrieben, um den „Kampf“ gegen das Wild zu legitimieren. Mit einer schwarz-grünen Regierung wird die weidgerechte Jagd, wie sie in den Landesjagdverbänden, die sich im wesentlichen als Naturschutzverbände verstehen, abgeschafft.

Es muss daher ein Zeichen des liberal-konservativen Wählerspektrums gesetzt werden. Die LKR setzt sich dediziert für den Erhalt der hohen Qualität des Jagdwesens ein, der sowohl der Vegetation als auch dem Artenschutz der heimischen Wildtiere dient.

Tiere sind keine Schädlinge. Das ist eine menschengemachte Erfindung. Tiere suchen Nahrung. Davon ist oft nicht genügend da. Die Gründe dafür sind menschengemacht. Wenn Wildtiere aus Sicht der sog. Öko-Jäger und der Grünen der Natur schaden, dann weil die Natur derart vom Menschen (aus)genutzt wird, dass es den Wildtieren schadet. Es darf daher seitens der Politik keine Denkverbote geben, das Überleben von Wald und Wild zu ermöglichen.

Was viele aufgrund ideologischer Scheuklappen nicht wissen: An den Trophäen liest der Jäger den Gesundheitszustand des Wildbestandes ab. Im Sinne des Natur- und damit auch des Klimaschutzes lautet daher das Motto: Stimmt die Trophäe, stimmt die Natur. Wildtiere sind ein wesentlicher Bestandteil der Natur. Eine Herabsenkung des Tierwohls im Jagdwesen unter dem Vorwand des Klimaschutzes ist kein sinnvoller Weg.

„Wald und Wild“ ist das beste klimapolitische Ziel. Und wir wollen das nachhaltig umsetzen.

Markus Böhm (LKR)
Mitglied des Vorstandes der Liberal-Konservativen Reformer Rheinland-Pfalz

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